Kirche Saint-Martin von Merbes-le-Château
Geschichtsträchtiger Augenblick im Herzen einer Kirche aus dem 12. Jahrhundert.
Die Kirche Saint-Martin in Merbes-le-Château ist ein denkmalgeschütztes Gebäude mit einem zwiebelförmigen Glockenturm, in dem man Spuren aus dem Mittelalter findet. Bei einem Besuch dieser Kirche wird Ihnen die Bedeutung unseres Erbes über Generationen hinweg bewusst werden.
Auf den Spuren unserer Eltern, Großeltern...
Am Fuß des Glockenturms befindet sich der Eingang, eine große, rot gefärbte Holztür. Die Steine unten an der Tür sind vom vielen Hin und Her der Gläubigen über die Jahrhunderte abgenutzt. Tatsächlich erinnert dieser Eingang an das Kommen und Gehen vieler Generationen, die hierher zur Taufe, zur Beerdigung oder zum Gottesdienst kamen, oder die einfach beten und/oder Ruhe finden wollten.
Beim Betreten des Gebäudes fällt der Blick gleich auf den Chor, letztes sichtbares Gebäudeteil der ursprünglichen romanischen Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Man kann sich die Veränderungen innerhalb des Gotteshauses im Lauf der Jahrhunderte vorstellen: Den Bau des Kirchenschiffs mit seinen Säulen mit maasländisch geprägten Kapitellen aus dem 13. Jahrhundert, den Bau des Turms und des Gewölbes aus dem 16. und die Renovierung des Gebäudes im 18. Jahrhundert.
Letztendlich stellt man fest, dass man die Details eines Raumes erst dann schätzen lernt, wenn man sich die Zeit nimmt, jedes einzeln zu betrachten. Und das überrascht, vor allem, wenn man sich in die Rolle der Menschen versetzt, die sie geschaffen haben.
All diese Details unseres Erbes
Die Kirche ist voller kleiner Schätze, die man nach und nach entdecken kann. Es macht Spaß, sich die Fenster im Kirchenschiff anzusehen. Keins gleicht dem anderen. Jedes erzählt eine andere Geschichte. Sie alle haben mit den Versprechungen des Heiligen Herzens zu tun.
Interessant ist auch ein in Stein gehauenes Grabmal. Es hängt an der Wand und zeigt uns detailliert die Geschichte von Jehan Jamet mit seiner Frau und den 6 Kindern. Jehan war zu Beginn des 15. Jahrhunderts Töpfer in Merbes-le-Château. Wenn man sieht, wie demütig sich die Familie der Jungfrau präsentiert, erinnert dieser Stein auch an die Geschichte von Merbes-le-Château, das einst Merbes-Poteries (Merbes-Töpferkunst) genannt wurde und für seine vielen Handwerker bekannt war.
Es macht Spaß, die Statue von Saint-Martin zu finden, dem Schutzpatron der Hufschmiede, Bettler und Polizisten. Finden Sie heraus, warum Martin als die Person bekannt ist, die die Hälfte ihres Mantels verschenkt hat?
Geschichte eines Heiligen, der ins Wasser springt
Eine weitere interessante Anekdote: Die hölzerne Statue « Barmehrziger Gott, Gott des Erbarmens »erinnert an die Herausforderungen der Französischen Revolution. Damals wurden die Kirchen geplündert. Die Martinskirche wird keine Ausnahme gewesen sein.
Die Dorfbewohner beschlossen, alle beweglichen Güter der Kirche zu verstecken, außer dieser berühmten Statue. Denn sie war viel zu groß ist, um in ein Haus zu passen. Also musste für sie ein besonderes Versteck gefunden werden, und das war die Sambre. Sie warfen die Statue in den Fluss, wissend, dass Eiche wasserabweisend ist. Sobald die Spannungen vorüber waren, bargen sie die gut erhaltene Statue aus dem Wasser. Nur der Kopf war weg. Daraufhin wurde ein neuer angefertigt.
Letztendlich erinnert jedes Detail in dieser Kirche an die Bedeutung unseres Erbes und an all das, was es über unsere Geschichte erzählt.